Die Idee

„Nathan der Weise“ reflektiert die Verwandtschaft der drei großen monotheistischen Religionen aus der Sicht der Aufklärung und mahnt zum Frieden unter den Religionen. Für die musikalische Umsetzung wählten wir eine Analogie, in der die drei großen monotheistischen Religionen mit je einer der drei großen Stilepochen der tonalen Musik (Barock, Klassik und Romantik) versinnbildlicht werden. Jede Bühnenrolle erhielt entsprechend der Religionszugehörigkeit einen Komponisten. Die drei großen Buchreligionen haben viel an Gedankengut gemein, ebenso wie die Musik der abendländischen tonalen Musiksprache über die Grenzen ihrer einzelnen Stilepochen hinweg. Auf einen durchgreifenden eigenen Stilwillen, also auf eine eigene kompositorische Bearbeitung des Materials, haben wir bewusst verzichtet. Das arrangierte Nebeneinander und Übereinander der verschiedenen Tonsprachen scheint uns dem Ansinnen des Lessingschen Werkes zu entsprechen. Das Mittel der Wahl war dabei die Kontextierung. Auch in der interreligiösen Debatte ist das vergleichende  Moment der gegebenen Schriften der Weg zur Toleranz.

 

Entstanden ist eine tonales Werk, in dem die verschiedenen Tonsprachen der verwendeten Komponisten miteinander in Beziehung treten.